Der Refugee Compass ist eine digitale Plattform der Stadt Kiel, die Geflüchteten und Migranten hilft, sich im umfangreichen Angebot der Stadt besser zurechtzufinden. Die App bietet Informationen zu Themen wie Sprachkurse, Jobsuche, Wohnen, rechtliche Beratung und Freizeitaktivitäten. Die App ist mehrsprachig verfügbar, um einer vielfältigen Nutzergruppe gerecht zu werden. Sie richtet sich nicht nur an die Geflüchteten selbst, sondern auch an Fachkräfte und ehrenamtliche Helfer in der Integrationsarbeit.
Interviews, Workshops, Fokusgruppen, Definition von Anforderungen, Stakeholder Management
User Journeys, Personas, Informationsarchitektur Flowcharts, Kategoriensystem
High Fidelity Design und interaktive Prototypen mit Figma, Branding, Logo Design
Usability Testing mit Thinking Aloud Methode
In der Discovery- und Partizipationsphase der Entwicklung des Refugee Compass legte ich besonderen Wert auf die Einbindung der zukünftigen Nutzer und Fachkräfte, um deren Bedürfnisse und Herausforderungen direkt in die Gestaltung einfließen zu lassen.
Dazu führte ich Fokusgruppen mit Geflüchteten in verschiedenen Einrichtungen und Kursen durch. Dabei wurden kulturelle Unterschiede berücksichtigt, zum Beispiel durch reine Frauengruppen, und es wurde mit Übersetzern gearbeitet, um Sprachbarrieren zu überwinden. Parallel dazu führte ich Interviews mit Fachkräften aus der Flüchtlingsarbeit, um ihre täglichen Herausforderungen und Bedürfnisse zu verstehen. Auf Basis der gesammelten Erkenntnisse erstellte ich Personas, die die unterschiedlichen Nutzerprofile widerspiegeln, und arbeitete die Pain Points und spezifischen Anforderungen an die WebApp heraus.
Ein zentraler Workshop mit der Card Sorting Methode half uns, gemeinsam mit den Beteiligten das Kategoriensystem der Plattform zu definieren. Dadurch wurde sichergestellt, dass die Inhalte logisch strukturiert und für die Nutzer leicht zugänglich sind.
150 Anbieter und rund 350 wechselnde Angebote sind auf der Plattform vertreten. Damit bietet der Refugee Compass einen umfassenden Überblick über die vielfältigen Unterstützungsangebote in Kiel.
Die Plattform ist in fünf Sprachen verfügbar: Deutsch, Englisch, Arabisch, Türkisch und Ukrainisch, was den Zugang für Geflüchtete aus verschiedenen Herkunftsländern erleichtert.
Der Einsatz in Kursen und Einrichtungen durch Fachpersonal zeigt, dass die App auch direkt in der Integrationsarbeit genutzt wird. Sie wird von Beratern und Kursleitern aktiv eingesetzt, um Geflüchtete schnell und effizient mit den passenden Angeboten zu vernetzen.
Der vereinfachte Zugang und die klare Strukturierung der Informationen geben Geflüchteten einen besseren Überblick über die Angebote in Kiel und helfen ihnen, schneller passende Unterstützung zu finden, sei es in Bereichen wie Bildung, Beratung oder Freizeit.
Durch die Arbeit am Refugee Compass habe ich gelernt, komplexe Informationsarchitektur nutzerfreundlich zu gestalten, besonders in einem mehrsprachigen und multikulturellen Kontext
Das Projekt hat mir gezeigt, wie wichtig eine niederschwellige UX für diverse Zielgruppen ist, insbesondere für Nutzer mit wenig technischer Vorerfahrung.
Durch die enge Zusammenarbeit mit Geflüchteten und Fachkräften habe ich partizipative Methoden wie Card Sorting effektiv eingesetzt .
Die besonderen Herausforderungen dieses Projekts wie die Sprachbarrieren und kulturellen Unterschiede haben einen flexiblen Umgang mit der Methodik erfordert.